TPM hat seine Wurzeln in den 1950er Jahren, als in Japan begonnen wurde, die rein schadensbedingte Instandsetzung durch vorbeugende Instandhaltung nach dem amerikanischen Vorbild der Preventive Maintenance zu ersetzen. In den folgenden Jahren wurden diese Instandhaltungsaktivitäten durch verbessernde Instandhaltung sowie Instandhaltungsvermeidung zur sogenannten Productive Maintenance ausgebaut. Die Nippondenso Corporation, ein Automobilzulieferbetrieb der Toyota-Gruppe, war hier führend und hatte Ende der 60er Jahre diese Konzepte unternehmensweit umgesetzt.
Mit zunehmender Automatisierung und steigender Komplexität der Maschinen konnte die Instandhaltungsabteilung allerdings den Umfang der Aufgaben nicht mehr bewältigen – deshalb wurde die Verantwortung für Instandhaltungsaufgaben zum Teil auf Produktionsmitarbeiter übertragen. Dabei kamen Kleingruppenaktivitäten zum Einsatz. Dieser umfassende Ansatz unter Einbeziehung aller Mitarbeiter wurde „Total-member-participation PM“ (abgekürzt TPM) genannt und bildete die Grundlage für das Konzept der Total Productive Maintenance. 1971 erhielt Nippondenso für diese Entwicklung den sogenannten „Distinguished Plant Price“ des Japanese Institute of Plant Engineers (JIPE). Dieser Zeitpunkt wird allgemein auch als Geburtsjahr von TPM angesehen. Die Entwicklung von TPM wurde seit 1951 von Seiichi Nakajima begleitet, der gemeinhin als Vater von TPM gilt. Sein Buch „Introduction to TPM. Total Productive Maintenance“ brachte das Konzept 1988 in die westliche Welt. 1995 erschien das Buch in deutscher Sprache unter dem Titel „Management der Produktionseinrichtungen: Total Productive Maintenance“. Aus dem Japanese Institute of Plant Engineers (JIPE) entstand 1981 schließlich das Japan Institut of Plant Maintenance (JIPM), das bis heute die Weiterentwicklung von TPM vorantreibt und den TPM Excellence Award vergibt. Das CETPM ist einer der sechs weltweiten Partner des JIPM (Associate Member) und profitiert von Wissen und Kompetenz aus erster Hand.
Nach über 45 Jahren Entwicklung durch das JIPM ist TPM heute eigentlich als umfassendes betriebliches Verbesserungssystem im Sinne von Total Productive Management zu verstehen. Diese Weiterentwicklung haben wir im Operational Excellence Reference Model aufgegriffen. Um Missverständnissen vorzubeugen, haben wir in unserem Seminarprogramm TPM instandhaltungsbezogen als „Total Productive Maintenance“ definiert. Es geht in diesem Themenbereich also um die produktivitätsorientierte Instandhaltung zur Steigerung der Maschinen- und Anlageneffektivität unter Einbeziehung der Produktionsmitarbeiter/ Werker. Spezielle Themen aus dem Instandhaltungsmanagement ergänzen das Seminarangebot.